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Zertifikate sind ein essenzieller Bestandteil der IT-Sicherheit und ermöglichen verschlüsselte und vertrauenswürdige Kommunikation. Doch wer sich näher mit dem Thema befasst, stößt schnell auf eine Vielzahl technischer Details und eine verwirrende Menge an Dateiformaten. Warum gibt es so viele verschiedene Zertifikatsformate? Wodurch unterscheiden sie sich? Und welche Formate werden in welchen Anwendungen benötigt? In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf diese technischen Aspekte.
Ein digitales Zertifikat ist im Kern eine Datei, die bestimmte kryptografische Informationen enthält. Die wichtigsten Bestandteile eines Zertifikats sind:
Diese Informationen werden in standardisierten Formaten gespeichert, doch je nach Anwendung gibt es unterschiedliche Anforderungen an das Format und die Kodierung.
Die Vielzahl an Zertifikatsformaten ergibt sich aus unterschiedlichen Einsatzgebieten, Software-Kompatibilitäten und Sicherheitsanforderungen. Es gibt zwei grundlegende Arten der Kodierung:
Je nach Anwendungsfall existieren spezifische Dateiformate:
Format |
Erklärung |
Einsatzbereich |
.crt / .cer |
Zertifikatsdatei, meist im PEM- oder DER-Format |
Webserver, Betriebssysteme |
.pem |
Base64-kodierte Zertifikate mit Klartext-Headern |
OpenSSL, Apache, Nginx |
.key |
Private Schlüssel im PEM-Format |
Webserver, VPNs |
.pfx / .p12 |
PKCS#12-Container mit Zertifikat und privatem Schlüssel (verschlüsselt) |
Windows, IIS, Exchange, VPNs |
.csr |
Certificate Signing Request – Antrag für ein Zertifikat |
Erstellung von Zertifikaten |
.jks |
Java Keystore – Spezielles Zertifikatsformat für Java-Anwendungen |
Java, Tomcat |
Jede Umgebung hat ihre eigenen Anforderungen, sodass oft eine Konvertierung zwischen diesen Formaten nötig ist.
Da verschiedene Systeme unterschiedliche Formate erfordern, ist es oft notwendig, Zertifikate zu konvertieren. Das gängigste Tool für diese Aufgabe ist OpenSSL, das nahezu jede Zertifikatsform in eine andere umwandeln kann. Allerdings ist OpenSSL ein Kommandozeilen-Tool, das tiefgehendes Wissen über Zertifikate und deren Verwaltung voraussetzt – für Einsteiger ist es daher nicht unbedingt geeignet.
Ein wichtiges Thema im Zertifikatsmanagement ist die begrenzte Laufzeit von Zertifikaten. Heutzutage haben öffentliche Zertifikate in der Regel eine maximale Gültigkeit von 13 Monaten, bevor sie erneuert werden müssen. Danach sind sie ungültig – und genau hier liegt eine der größten Gefahren.
Abgelaufene Zertifikate führen regelmäßig zu massiven Problemen, darunter:
Das Gute ist: Solche Probleme lassen sich vermeiden, wenn die Zertifikate rechtzeitig erneuert werden. Comp4U kümmert sich für seine Kunden darum, dass alle wichtigen Zertifikate vor dem Ablauf ersetzt werden, sodass es gar nicht erst zu unerwarteten Störungen kommt.
Ein einzelnes Zertifikat reicht oft nicht aus, um eine vertrauenswürdige Verbindung herzustellen. Stattdessen existiert eine Zertifikatskette, die das Serverzertifikat mit einer Intermediate CA verbindet, welche wiederum von einer Root-CA signiert wurde.
Fehlende Intermediate-Zertifikate sind eine häufige Ursache für Zertifikatsfehler. In Webservern müssen daher oft komplette Zertifikatsketten eingebunden werden, um eine reibungslose TLS-Verbindung zu gewährleisten.
Die Vielfalt der Zertifikatsformate und deren technische Anforderungen machen das Thema komplex. Wer sich mit Zertifikatsmanagement auseinandersetzen muss, sollte die Grundlagen der unterschiedlichen Dateiformate, Kodierungen und Verwaltung kennen. Besonders wichtig ist es, abgelaufene Zertifikate zu vermeiden – und genau darum kümmern wir uns für unsere Kunden.
Im nächsten Teil unserer Blogreihe werfen wir einen Blick darauf, wie man Zertifikate richtig verwaltet, welche Herausforderungen bei der Implementierung auftreten können und wie sich diese meistern lassen.
Haben Sie Fragen oder benötigen Unterstützung bei der Verwaltung Ihrer Zertifikate? Wir helfen Ihnen gerne weiter.
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