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IoT – Teil 3: Sicherer Einsatz und Absicherung von IoT-Geräten im Unternehmensnetzwerk

IoT-Geräte bringen erhebliche Vorteile, stellen aber auch besondere Herausforderungen an die Sicherheit, insbesondere bei der Integration in Unternehmensnetzwerke. Viele IoT-Geräte unterstützen keine IP-basierte Kommunikation und bieten nur eingeschränkte oder keine Möglichkeiten zur klassischen Netzwerksegmentierung. Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Strategien, wie Unternehmen dennoch eine sichere IoT-Integration umsetzen können, mit einem besonderen Fokus auf Zugangskontrolle, Monitoring und Gateway-Sicherheit.

1. Netzwerksicherheit durch Gateways und lokale Segmentierung

  • Rolle der Gateways: Da viele IoT-Geräte nicht IP-basiert sind, ist das Gateway die zentrale Sicherheitsinstanz. Gateways übersetzen die Kommunikation zwischen IoT-Protokollen wie Zigbee oder Z-Wave und dem IP-basierten Netzwerk. Die Absicherung des Gateways ist entscheidend, da alle Sicherheitsmaßnahmen auf Netzwerkebene hier gebündelt werden.
  • Lokale Segmentierungsmöglichkeiten: Für IP-fähige IoT-Geräte (z. B. BACnet/IP, KNX IP) können VLANs und dedizierte Subnetze zur logischen Trennung genutzt werden. Geräte ohne IP-Kompatibilität lassen sich jedoch nur physisch oder über das Gateway voneinander isolieren.
  • Firewall-basierte Kontrolle am Gateway: Die Firewall kann auf das Gateway beschränkt sein, das die Datenverbindungen zwischen den IoT-Geräten und dem Netzwerk filtert. Hier lassen sich Zugriffsregeln definieren, um den Datenverkehr zwischen verschiedenen Netzwerkzonen zu kontrollieren und nur autorisierte Verbindungen zuzulassen.

2. Zugangskontrolle und Authentifizierung auf Geräteebene

  • Individuelle Authentifizierung für IP-basierte Geräte: Wo möglich, sollten IoT-Geräte über digitale Zertifikate oder zentrale Authentifizierungsprotokolle authentifiziert werden, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Nicht-IP-fähige Geräte werden über die Authentifizierung des Gateways geschützt.
  • Mehrstufige Authentifizierung und rollenbasierte Zugriffsrechte für Gateways: Für die Verwaltung des Gateways und IP-fähiger Geräte sind Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und rollenbasierte Zugriffsrechte empfehlenswert. Damit kann sichergestellt werden, dass nur autorisierte Benutzer administrative Funktionen nutzen können.
  • Zugangsbeschränkung für nicht IP-basierte Geräte: Bei Geräten ohne eigene Authentifizierungsmöglichkeit ist das Gateway die einzige Instanz für die Zugangskontrolle. Sicherheitsprotokolle und Authentifizierung müssen daher auf das Gateway fokussiert werden.

3. Überwachung und kontinuierliches Monitoring der IoT-Infrastruktur

  • Datenverkehrsüberwachung am Gateway: Die Überwachung des gesamten IoT-Datenverkehrs erfolgt am Gateway, da hier die Kommunikation zwischen IP-basierten und nicht IP-basierten Geräten gebündelt wird. Anomalieerkennungstools können ungewöhnliches Verhalten im Datenverkehr identifizieren.
  • Anomalie-Erkennung mit KI: Machine-Learning-Modelle am Gateway helfen, verdächtige Aktivitäten im Datenverkehr zu erkennen. Solche Tools analysieren Verkehrsmuster und identifizieren Anomalien, wie unübliche Ports oder ungewöhnliche Zieladressen, die auf einen Angriff hindeuten könnten.
  • Protokollierung und Audit Trails: Alle Aktivitäten, die über das Gateway laufen, sollten umfassend protokolliert werden. Ein Audit Trail hilft dabei, verdächtiges Verhalten zu erkennen und Ereignisse im Ernstfall forensisch nachzuverfolgen.

4. Sicherheitsupdates und Patch-Management

  • Regelmäßige Updates für IoT-Geräte und Gateways: Viele IoT-Geräte werden über lange Zeiträume betrieben und können ungesichert zum Schwachpunkt werden. Wo möglich, sollten regelmäßige Updates und Patches eingespielt werden, um Sicherheitslücken zu schließen.
  • Zentralisiertes Management der Geräte und Gateways: Ein zentrales Managementsystem ermöglicht die Verwaltung von Firmware-Updates und erleichtert die Verteilung von Sicherheitspatches. Da viele IoT-Geräte jedoch keine automatisierten Updates unterstützen, sollte das Managementsystem in der Lage sein, diese Updates möglichst effizient bereitzustellen.
  • Fallback-Pläne für nicht-updatetaugliche Geräte: Für Geräte, die keine Updates erhalten, sollte es zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen geben, etwa verstärkte Zugangskontrollen oder eine engere Überwachung über das Gateway.

Fazit

Der Einsatz von IoT-Geräten in Unternehmensnetzwerken erfordert flexible Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere da viele dieser Geräte keine IP-basierte Kommunikation unterstützen. Gateways spielen eine Schlüsselrolle bei der Absicherung der IoT-Infrastruktur, indem sie als Schnittstelle zwischen den Protokollen fungieren und den Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk steuern. Neben einer stabilen Zugangskontrolle und kontinuierlicher Überwachung sollten Unternehmen auf regelmäßige Sicherheitsupdates und Patches setzen, um IoT-Geräte effektiv abzusichern.

Comp4U hilft Ihnen, eine sichere IoT-Umgebung zu gestalten und steht Ihnen für die Einrichtung und Verwaltung von IoT-Gateways zur Seite.

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