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IoT – Teil 4: Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen IoT, OT und klassischen Netzwerkgeräten

In Unternehmensnetzwerken sind verschiedene Gerätetypen mit spezifischen Anforderungen und Sicherheitsherausforderungen vertreten: IoT-Geräte, OT-Geräte (Operational Technology) und klassische IT-Netzwerkgeräte wie Server, Clients und Switches. Während IoT- und OT-Geräte auf den ersten Blick ähnliche Sicherheitsanforderungen haben, unterscheiden sie sich durch ihre Einsatzumgebung und den Grad der möglichen Kontrolle und Überwachung. Dieser Beitrag beleuchtet die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten und stellt Ansätze vor, um eine umfassende Sicherheitsstrategie zu entwickeln.

1. Einsatzbereich und Lebensdauer der Geräte

  • IoT-Geräte: Diese werden typischerweise in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, die eine kontinuierliche Überwachung und Steuerung erfordern, wie in Bürogebäuden, industriellen Umgebungen oder Smart Cities. IoT-Geräte sind oft auf eine kürzere Lebensdauer und regelmäßigere Erneuerungen ausgelegt.
  • OT-Geräte: Im Vergleich dazu werden OT-Geräte in sicherheitskritischen und langlebigen Infrastrukturen eingesetzt, etwa in der Produktionssteuerung, Energieversorgung und Gebäudeautomation. Sie sind auf eine Lebensdauer von bis zu mehreren Jahrzehnten ausgelegt und müssen oft auch bei älteren Standards und Technologien sicher betrieben werden.
  • IT-Netzwerkgeräte: Server, PCs und Netzwerkhardware in Unternehmen sind oft Teil des „klassischen“ Netzwerks und werden regelmäßig aktualisiert oder ausgetauscht, um Sicherheits- und Leistungsstandards zu gewährleisten.

2. Netzwerkfähigkeit und Segmentierungsmöglichkeiten

  • IoT-Geräte: Viele IoT-Geräte sind nicht IP-basiert und lassen sich nur über Gateways ins Netzwerk einbinden. Ihre Segmentierung ist daher physisch oder über das Gateway möglich, was eine Herausforderung für die Netzwerküberwachung und den Zugriffsschutz darstellt.
  • OT-Geräte: Da OT-Geräte oft über proprietäre Protokolle kommunizieren, sind Netzwerksegmentierung und IP-basierte Zugriffsregeln eingeschränkt. In vielen Fällen sind sie jedoch über IP-basierte Netzwerke angebunden und lassen sich durch Netzwerksegmentierung isolieren. OT-Sicherheitsstrategien setzen häufig auf isolierte Netzwerke und physische Trennung.
  • IT-Netzwerkgeräte: Server und klassische Clients sind vollständig IP-basiert und lassen sich durch VLANs und dedizierte Subnetze segmentieren und isolieren. Diese Geräte sind in der Regel mit umfassenden Netzwerksicherheitslösungen ausgestattet und lassen sich leicht überwachen und kontrollieren.

3. Sicherheitsanforderungen und -herausforderungen

  • IoT-Geräte: Bei IoT-Geräten steht die Energieeffizienz im Vordergrund. Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung und Authentifizierung sind oft eingeschränkt, da sie zusätzlichen Energieverbrauch verursachen und die Rechenleistung der Geräte überfordern können. Die Sicherheit hängt stark von der Konfiguration und Absicherung des Gateways ab, über das sie ins Netzwerk integriert sind.
  • OT-Geräte: OT-Geräte sind häufig in sicherheitskritischen Infrastrukturen im Einsatz, wo Ausfallsicherheit und Zuverlässigkeit Vorrang haben. Ein Problem ist, dass viele OT-Geräte ältere Technologien verwenden und für häufige Updates oder Sicherheits-Patches schwer zugänglich sind. Ihre Sicherheit setzt daher oft auf physische Schutzmaßnahmen und eine isolierte Netzwerkumgebung.
  • IT-Netzwerkgeräte: Diese Geräte verfügen in der Regel über leistungsstarke Hardware und vollständige Betriebssysteme, die die Implementierung umfassender Sicherheitsmechanismen wie Verschlüsselung, Authentifizierung und Zugriffskontrollen ermöglichen. Sie lassen sich regelmäßig patchen und updaten und sind somit einfacher vor Bedrohungen zu schützen.

4. Herausforderungen bei der Integration in eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie

  • IoT- und OT-Geräte als Angriffsfläche: Aufgrund ihrer eingeschränkten Sicherheitsfunktionen und ihrer häufigen Einbindung in ungeschützte Netzwerke stellen IoT- und OT-Geräte eine potenzielle Angriffsfläche dar. Ohne isolierte Netzwerke und eine zentrale Überwachungslösung bleibt ein Sicherheitsrisiko bestehen.
  • Verschiedene Sicherheitsansätze für verschiedene Gerätetypen: Während IT-Netzwerkgeräte eine vollständige Segmentierung und Überwachung ermöglichen, müssen bei IoT- und OT-Geräten oft alternative Maßnahmen ergriffen werden. Die Sicherheit konzentriert sich hier auf Gateways, isolierte Netzwerke und eine eingeschränkte Kommunikation zwischen den Segmenten.
  • Notwendigkeit einer zentralen Sicherheitsüberwachung: Da IoT, OT und klassische IT-Geräte im selben Netzwerk genutzt werden, ist eine zentrale Sicherheitsplattform für das gesamte Netzwerk wichtig. Hierdurch lassen sich Netzwerkaktivitäten verfolgen, Bedrohungen identifizieren und Maßnahmen automatisiert durchsetzen.

Fazit

IoT, OT und klassische IT-Netzwerkgeräte erfordern jeweils spezifische Sicherheitsstrategien, die auf ihre Funktionen und technischen Möglichkeiten zugeschnitten sind. IoT- und OT-Geräte sind in der Regel auf energieeffiziente und langlebige Anwendungen ausgelegt und können nur begrenzt in herkömmliche Sicherheitskonzepte integriert werden. Der Einsatz zentraler Gateways, isolierter Netzwerke und spezialisierter Monitoring-Tools ist entscheidend, um Sicherheitsrisiken zu minimieren und das Unternehmensnetzwerk umfassend zu schützen.

Comp4U unterstützt Sie dabei, eine flexible Sicherheitsstrategie zu entwickeln, die alle Gerätetypen in Ihrem Netzwerk abdeckt. 

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